Der Sonntag beim KusS
Heute fällt das wach werden und aufstehen schon deutlich schwerer, als gestern. Haben die Glocken um sieben Uhr gebimmelt? Ich habe sie nicht gehört. Erst als Flyli gegen halb neun an meinem Bett vorbeiturnt werde ich wach und verdonnere sie spontan zum Brötchen holen. Gestern waren so viele über, heute probieren wir es dann mal mit nur 30 Brötchen. Nochmal einschlafen muss nicht sein, ich schnappe mir meine Klamotten und schleiche runter zum Zähneputzen und anziehen. Wenige Minuten später liegen oben die meisten immer noch im Koma, obwohl es ja bald Frühstück geben soll. Und da unten noch der Tellerberg von gestern Abend steht, ist das Lied zum wecken ja wohl klar! Ich schaffe es tatsächlich, meinen Laptop und den Beamer anzumachen, ohne das jemand wach wird. Sogar die Fenster mach ich zu, weil ich mir nicht so ganz sicher bin, wann die Frühmesse sein wird. Lautstärke runterdrehen, DVD rein, das "Du bist dran" Video suchen... und sie schlafen weiter selig vor sich hin und träumen vom Meer. Na warte. Ich sitze mit diabolischem Grinsen am Laptop. Auf der Wand erscheint das Bild vom schlafenden Sari, zeitgleich drehe ich die Lautstärke voll auf: "DENG DE GE DE GE DE DENG GE DE GE DE GE DE GE" brüllt Dän aus den Boxen und mindestens zehn Gestalten sitzen senkrecht in ihren Schlafsäcken. Was für ein Bild!!! Unten hat man wohl nur "DENG... raschel raschel" gehört, als sich alle Langschläfer zeitgleich hingesetzt haben. Der Sari erschreckt sich im Video gar nicht genug beim wach werden...
Wer möchte nicht kurz nach dem wach werden dieses Bild sehen?
Beim Frühstück sehen alle auch viel kaputter aus, als gestern. Wir hätten die restlichen Streichhölzer verteilen sollen, damit alle die Augen offen halten können. Während gestern noch "Nutella bitte" oder "Kaffe bitte" gerufen wurde, reicht heute "Nutella!", "Kaffe!". Die Vla-Reste von gestern werden auch noch vernichtet, nur der Himbeer-Vla ist nach wie vor wenig beliebt.
Trotz der Müdigkeit sind wir halbwegs in der Lage, zu diskutieren. Es geht mal wieder um "unser" Forum und darum, dass wir doch gerne wen hätten, der da zwischendurch mal ein bisschen aufräumen kann. Z.B. die alten Kartenverkäufe oder Mitfahrgelegenheiten raus, die Assoziationsketten um 40 Seiten kürzen, solche Threads wie die Geburtstagsliste oder das "Wer wohnt wo" als wichtig markieren und das ganze "hochschieb" löschen oder den umstrittenen Songtexte-Thread ja nach Antwort von Dän vernichten. Und eigentlich (so meinen wir) könnten auch die "Bilderklau-News" raus, denn das Thema sollte erledigt sein. Zumal die nur ab und zu da stehen und dann auch mal wieder nicht... Die Frage: "Wer will Moderatoren?" wird in den Raum geworfen und die Antwort spricht für sich:
Einstimmig! Wir wollen Moderatoren!
Und nu? Sollen wir Ferenc mit Mails bombardieren (was zwar eine Möglichkeit wäre, aber wohl doch tierisch nerven wird)? Oder ihn im nächsten Afterglow darauf ansprechen? Vor dem Büro demonstrieren? Niemand von uns nimmt sich aus, wir alle wissen, dass von jedem Einzelnen von uns Beiträge im Forum stehen, die völlig sinn- oder inhaltslos sind. Das Thema wird uns wohl noch länger verfolgen...
Wir sind noch nicht fertig mit unserem Forderungskatalog. Es geht weiter mit "Tötet den Ohrwurm!", denn mittlerweile nervt dieses Vieh schon so ein bisschen. Vor allem dann, wenn es nach Konzerten von angetrunkenen Fans gegrölt wird. Dän hat es definitiv geschafft, er hat wirklich die Formel für einen Ohrwurm gefunden. Aber hat er auch eine Möglichkeit, den Ohrwurm aus den Köpfen zu löschen? Bisher hat sich wohl keiner von uns gewünscht, dass ein Lied aus dem Programm verschwindet, aber die Zeit des Ohrwurm scheint abgelaufen, was nach über eineinhalb Jahren aber okay ist.
Selbst wenn sie in rot und weiß grinsen:
Die Zeit der Ohrwürmer ist vorbei!
Plötzlich sind alle wach. Und irgendwie entsteht die Idee eines Computerspiels. Wie wir darauf kamen, weiß ich nicht mehr, aber an die Regeln kann ich mich noch einigermaßen erinnern:
Lieber tot als Autogramme - Ein Wise Guys Computerspiel
Es geht darum, die Wise Guys daran zu hindern, dass sie irgendwelche Dinge oder Personen signieren.
Wer es schafft, mit einem Wise Guy den Edding zu tauschen, bekommt ein Extraleben. Sofern man dem Wise Guy einen kaputten Edding unterjubelt, bekommt man sogar zwei Extraleben. Wenn man unterschrieben wird, ist man tot. Allerdings kann man Glück haben, denn wenn Pfeffer-Sachen mit schwarzem Edding unterschrieben werden, wird man nur kurz ohnmächtig.
Praktischerweise muss Steini eh noch eine zusätzliche Leistung in Flash abgeben, sie will das Spiel programmieren.
Nach dem Frühstück geht es unweigerlich ans aufräumen. Oben werden Luftmatratzen platt gemacht und Schlafsäcke eingerollt, Reisetaschen gepackt und Luftschlagen von den Lampen abgenommen und gefegt. Luftballons zu zerstechen, wenn man sie in der Hand hat, ist ein total witziges Gefühl und erfreut sich großer Beliebtheit. Derweil werden unten in der Küche der Spül erledigt und die Lebensmittel gezählt, die übrig sind. So wird die nächste Planung ein wenig einfacher... Alle packen mit an und so ist unser Wochenendchaos innerhalb kürzester Zeit beseitigt!
Clementine, Solli und Flocke sind dran! purzlschn und EddisTreuerFan zählen die Überbleibsel, damit beim nächsten Mal die Planung besser klappt.
Das Ende der Veranstaltung hatten wir auf 14 Uhr gesetzt, und es bleibt uns jetzt noch jede Menge Zeit zu spielen. Wer hatte auch damit rechnen können, dass wirklich ALLE mit anfassen und es so schnell geht?!? Unten im Flur fliegen plötzlich die Schoko-Nüsse tief, wir spielen "Feeding the Wolfman". Oben starten ein paar Runden Twister und fordern Haltemuskulatur und Gleichgewicht heraus.
Na, wer fängt die geworfenen Haselnüsse am geschicktesten?
Zum Mittagessen gibt es Würstchen und Salat, es soll ja keiner hungrig abfahren. Langsam aber sicher wird klar, dass das erste KusS so gut wie vorbei ist. Ein letztes Mal spülen, alles wieder dort hin stellen, wo wir es am Freitag vorgefunden haben und die letzten Habseligkeiten zusammenpacken. In den Mülltonnen ist leider weniger Platz, als wir brauchen könnten, also muss der Müll noch ein wenig komprimiert werden.
Das hier ist keine Rumba auf dem Müllsack
sondern Unratkompression
Das Danke-Banner für die Gemeinde wird von allen unterschrieben, und der Diakon Herr Tatzel nimmt unser Geschenk in Form einer "Wo der Pfeffer wächst" entgegen. Wir stecken doch immer gerne Leute mit unserer Sucht an. Er bietet uns an, dass wir gerne wiederkommen dürfen und erhält dafür heftigen Applaus. Angeblich hat man uns wirklich nicht gehört, obwohl wir die Lärmschutzbestimmungen ziemlich locker ausgelegt hatten. Nächstes Mal müssen wir also nicht wie verrückt nach einem Raum suchen! Wir dürfen das Banner sogar im Flur aufhängen, damit es die Gemeinde auch sehen kann. Sowas ist dann doch schöner, als nur eine Karte.
Das "KusS" sagt Danke!
Passend zu unserem Abschied fängt es an zu regnen. Das Gepäck wird rausgeschleppt, die übrigen Lebensmittel verteilt und das große Verabschieden geht los. Wir stehen alle im Kreis und starten ein Gruppenknuddeln, das mit "Niemals aufgeben - niemals kapitulieren!" endet. Ich will lieber nicht wissen, was die Anwohner dabei gedacht haben mögen.
Feierabend! Arrivederci, Zeit für uns zu gehn. Wir hatten jede Menge Spaß....
...doch jetzt ist Schluss. Tschö, Goodbye und Tschüß, auf Wiedersehn!
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